Permakultur als Weg zu nachhaltigem Leben und sozialem Wandel

Permakultur ist ein ganzheitliches Gestaltungskonzept für Landwirtschaft und Lebensräume, dass sich an natürlichen Kreisläufen orientiert. Ziel ist es, dauerhaft funktionierende, widerstandsfähige und ressourcenschonende Systeme zu schaffen, die den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt gleichermaßen gerecht werden.

Permakultur fördert Bodenfruchtbarkeit, spart Wasser, erhält Biodiversität und reduziert externe Abhängigkeiten, wie beispielsweise chemischen Düngemitteln. Durch den Einsatz lokaler Ressourcen, die Nutzung vielfältiger Pflanzenarten und geschlossener Stoffkreisläufe schützt sie die Umwelt und stärkt gleichzeitig die Ernährungssicherheit – besonders in Krisensituationen oder benachteiligten Regionen.

Bereits seit 2014 sind Permakultur und ökologische Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil auf dem zwei Hektar großen Gelände und in die Arbeitsweise des Frauenhauses Maria Amor integriert. So wurde beispielsweise bereits von Anfang an ein biologisches Filtersystem konzipiert, dass Grauwasser mithilfe von Pflanzen, Sand und Mikroorganismen reinigt und gemeinsam mit Regenwasser für die Bewässerung der Gärten genutzt wird. Durch Gemüseanbau, Kleintierhaltung und Kräutergärten wird ein großer Teil der Eigenversorgung gedeckt, Wissen über nachhaltige Landwirtschaft vermittelt und ein respektvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen gefördert.

Mit dem Projekt Green-Rise entwickelte das Frauenhaus Maria Amor nun einen ganzheitlichen Ansatz, der Ernährungssicherheit fördert, soziale Sicherung stärkt und zugleich einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Der gelebte ökofeministische Ansatz macht die Arbeit der Frauen sichtbar, stärkt ihre Selbstbestimmung und eröffnet neue Wege des Zusammenlebens – im Einklang mit der Natur, frei von Gewalt und Abhängigkeit. Nachhaltigkeit wird so zur Grundlage für Heilung, Empowerment und Zukunft. Das Projekt erreicht rund 1.280 gewaltbetroffene Frauen und Mädchen. Zusätzlich werden rund 2.000 Menschen durch Öffentlichkeitsarbeit und persönliche Netzwerke für Gewaltprävention und Umweltschutz sensibilisiert. Unterstützt wird das Projekt Green-Rise dabei durch das Land Vorarlberg.

Im Rahmen des Projekts entsteht ein umfassendes Konzept zur Weiterentwicklung der Permakulturlandwirtschaft, das sowohl Bodenbedingungen, Marktanalysen sowie verfügbare Ressourcen und Umweltaspekte berücksichtigt.

Fünf Produkte werden für den Verkauf ausgewählt, passende Anbauflächen definiert und zusätzliche Flächen für den Eigenbedarf vorgesehen. Die landwirtschaftliche Infrastruktur wird ausgebaut – durch die Erschließung neuer Pflanzflächen, die Erweiterung eines Gewächshauses, den Neubau eines Ziegenstalls sowie die Modernisierung der bestehenden Ställe für Kleintiere. Kompostierung und Bewässerungssysteme werden angepasst und erweitert. Zusätzlich erfolgt die Anschaffung von Werkzeugen, Saatgut und Tieren.

Projektmitarbeitende erhalten regelmäßig Schulungen und Coachings zur ökologischen Landwirtschaft nach Permakulturprinzipien. Neue Bewohnerinnen werden in die Permakulturarbeit eingeführt und nehmen an wöchentlichen Gruppenangeboten teil.

Das Angebot wird über digitale Kanäle, Printmaterialien und bei Veranstaltungen präsentiert. Gleichzeitig nutzt das Projekt Workshops und Messeauftritte, um über die Verbindung von Permakultur und Gewaltprävention zu informieren. Die Stiftung nimmt aktiv Kontakt zu neuen Kund*innen auf, verkauft auf lokalen Märkten und liefert Produkte direkt an Abnehmer*innen, darunter auch den eigenen Kleinbetrieb „Mujeres con éxito“.

Erfahren Sie mehr über weitere nachhaltige Komponenten im Frauenhaus Nina Huasi :

https://www.fuereinenachhaltigezukunft.com/kologische-nachhaltigkeit-im-fokus

Weiter
Weiter

Blogeintrag: Titel Zwei